Unsere Ziele

Während verschiedener Praktika, die im Rahmen des Austauschs in den Jahren 2000 und 2001 in Togo und 2005 in Burkina Faso in verschiedenen Krankenhäusern, u. a. auch am Universitätsklinikum von Lomé, absolviert wurden, konnten viele neue Erkenntnisse über die medizinische Versorgung in Entwicklungsländern gesammelt werden. Diese Erfahrungen waren zum Einen wertvoll für das weitere Studium der Teilnehmer, zum Anderen gaben sie neue Anstöße für die Arbeit des Projekts West-Afrika, für das nun sechs neue Ziele formuliert werden konnten:

1. Gezielte Spenden von Medikamenten und medizinischem Material

Gezielt bedeutet hierbei, dass wir aus den Fehlern der Vergangenheit lernen konnten. So sammeln wir nun nicht mehr wahllos Medikamente und weiteres Material, um sie als gruppenbegleitendes (Über-) Gepäck im Flugzeug mitzunehmen. Diese Art der Spendenbereitstellung hat sich als sehr teuer und ineffektiv erwiesen. Die meisten gespendeten Medikamente waren nicht den medizinischen Bedürfnissen in Togo angepasst. Des Weiteren stellten die deutschen Beipackzettel ein nicht zu unterschätzendes Problem dar.

Durch Gespräche mit sachkundigen Entwicklungshelfern erfuhren wir, dass es die Möglichkeit gibt, von der WHO empfohlene „basic aid“ -Medikamente zu bestellen und zum Ziel transportieren zu lassen. Auf diese Weise wird es ermöglicht, kranken Menschen in Westafrika dringend benötigte preiswerte, aber dennoch wirkungsvolle und tropentaugliche Medikamente zukommen zu lassen, welche mit mehr- oder englischsprachigen Beipackzetteln ausgestattet sind. Die Medikamente werden dabei nur an ausgesuchte Institutionen weitergegeben – eine Maßnahme die leider notwendig ist, möchte man die Tabletten nicht nach einer Weile z.B. nach Farben sortiert, in ausgedienten Marmeladengläsern auf dem Schwarzmarkt wieder finden.

Das Projekt West-Afrika hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, durch verschiedene Veranstaltungen und Spendenaufrufe das Geld für derartige Medikamenteneinkäufe zu organisieren. Von diesem zentralen Einkauf bei der WHO bleiben jedoch Verbandsmaterialien, Kanülen, dringend benötigte Blutspendebeutel, Handschuhe und Desinfektionsmittel, die immer benötigt werden, ausgespart. Auch Antibiotika, Analgetika (Schmerzmittel) und Nicht-Steroidale Anti-Rheumatika gehören zu den Materialien, die wir gerne in Form von Spenden sammeln und in unserem Gepäck mitnehmen.

Auch die Mitnahme gespendeter, bzw. die Finanzierung neuer medizinischer Geräte wird nun besser mit den zuständigen Ärzten vor Ort koordiniert. So wissen wir, dass zurzeit das Röntgengerät an der Universitätsklinik von Lomé kaputt ist und daher dringend ein Neues gekauft werden muss. Dabei sind wir, genau wie bei der Anschaffung von Mikroskopen und weiteren Labormaterialien (z.B. Pipetten, Pipettenspitzen), auf Spenden angewiesen.

 

 

2. Aufbau eines Gesundheitszentrums in Togo

 

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In Togo gibt es kein Krankenversicherungssystem, also muss jeder Patient seine komplette Behandlung vom Pflaster über die Untersuchungshandschuhe bis hin zu allen benötigten Medikamenten, sowie die ärztliche Arbeit selbst bezahlen.

In ländlichen Gebieten von Togo ist das medizinische Versorgungsnetz ungenügend, in der Hauptstadt Lomé dagegen herrscht schon fast eine Überversorgung mit öffentlichen Krankenhäusern und Privatkliniken. Die medizinische Versorgung, die in diesen Privatkliniken angeboten wird, ist zwar gut, aber auch sehr teuer, so dass sie von nur etwa 10 % der Togolesen genutzt werden kann. Somit bleibt für nahezu 90 % der Bevölkerung nur der Gang in öffentliche Krankenhäuser, die aber aufgrund der desolaten hygienischen Bedingungen und eines gravierenden Mangels an diagnostischen und therapeutischen Mitteln kaum in der Lage sind, medizinische Hilfe zu gewährleisten. Diese Abhängigkeit des Rechts auf Gesundheit und Heilung vom Einkommen und Vermögen des Einzelnen ist nicht akzeptabel.

Aus diesem Grund soll in Anlehnung an ein medizinisches Projekt der Deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) ein Gesundheitszentrum aufgebaut werden, das eine gute aber auch kostengünstige medizinische Versorgung der Bevölkerung Togos ermöglicht. Diese Einrichtung würde vielen jungen, engagierten, togolesischen Medizinern eine Möglichkeit bieten, der Arbeitslosigkeit zu entkommen und nicht in einer menschenverachtenden Atmosphäre arbeiten zu müssen. Weiterhin würden natürlich die Teilnehmer der vom Projekt West-Afrika organisierten Austauschreisen dieses Gesundheitszentrum durch praktische Arbeit vor Ort unterstützen.

 

 

3.Errichtung eines Informationsnetzwerkes und Zusammenarbeit im Bereich der Lehre

 

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Das Projekt West-Afrika möchte den fachlichen Austausch via Internet zwischen deutschen und togolesischen Studenten, Ärzten und Professoren zur gegenseitigen Unterstützung in Problemsituationen fördern. Wir haben das Bestreben diesen Austausch im Sinne einer curricularen Lehrveranstaltung, z.B. im Bereich Tropenmedizin, zu etablieren. An der Universität von Lomé besteht ein großer Bedarf an Lehrmitteln und Lernmaterialien, z.B. lässt sich ein Histologiekurs recht schwierig mit nur drei Mikroskopen und vier Präparaten für ein ganzes Semester durchführen. Die Studenten müssen bisher die fehlenden Kenntnisse im Klinikalltag nebenher erlernen. Daher plant das Projekt West-Afrika eine Grundausstattung der medizinischen Fakultät in Lomé mit histologischen Präparaten und Mikroskopen, aber auch mit Computern, Scannern und Druckern, um auf diese Weise den togolesischen Studenten ein praktisches und zielorientiertes Lernumfeld zu geben.

 

 

4. AIDS-Bekämpfung,  Umweltverschmutzung Aufklärung, ect..

 

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5. Ernährung, Gesundheit, Entwicklung der traditinellen Medizin

 

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6. Ausbildung (insb. für die Frauen und die Behinderte sowie die Waisenkindern).

 

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Dies sind die sechs neuen Ziele des Projekts West-Afrika. Der studentische Austausch, welcher bisher den wichtigsten Gegenstand unseres Projekts darstellte, rückt dadurch keineswegs in den Hintergrund. Wir hoffen im Gegenteil sogar, durch die neuen, klar strukturierten Ziele, mehr Interessenten für zukünftige Austauschprojekte zu gewinnen – sowohl als Teilnehmer, als auch als Sponsoren.

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